Viele werden erstaunt sein zu hören, dass Indianer – und wir sprechen hier von den "Native Americans" Nordamerikas – eigene Nummernschilder an ihren Fahrzeugen verwenden. Daraus ergeben sich oft Fragen grundlegender, aber auch detaillierter Natur, von denen ich die wichtigsten im Folgenden zu beantworten versuche.
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Sind das offizielle Kennzeichen?
Natürlich gibt es Blech- oder Plastikschilder, die von den Tribes für Touristen, Sammler oder z.B. als Frontschild in Staaten, in denen kein solches zwingend vorgeschrieben ist, vertrieben werden und von jedermann käuflich erworben werden können. Auf meiner Website ist eine kleine Auswahl davon unter der Überschrift "Booster" zu sehen. Diese möchte ich im Folgenden jedoch ausgrenzen und mich ausschließlich mit den "offiziellen" befassen.
Auch unter den "offiziellen" gibt es von Fall zu Fall unterschiedliche Konstellationen:
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Schilder, die von dem
jeweiligen Stamm herausgegeben und in eigenen Zulassungsstellen verwaltet
werden mit Erlaubnis des jeweiligen Bundesstaates (die häufigste Konstellation)
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Schilder, die vom
jeweiligen Bundesstaat nur für Stammesmitglieder herausgegeben werden (z.B.
Nanticoke Indian Association (Delaware) Baltimore American Indian Center
(Maryland) oder Seminole Tribe, Miccosukee Tribe (beide Florida) )
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Schilder, die vom jeweiligen
Bundesstaat herausgegeben werden, allerdings von allen Bewohnern des Staates
als Sonderschild geordert werden können (z.B. alle aktuellen South Dakota
Sioux, das Salish Kootenai College (Montana) oder das Anishinabek Nation
(Ontario-Kanada) )
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Schilder, die vom
jeweiligen Stamm nur für stammeseigene, gebührenbefreite Fahrzeuge wie Polizei,
Verwaltung, Straßeninstandhaltung etc. herausgegeben werden und aus
begreiflichen Gründen mit zu den schwierigsten zählen (z.B. Ute Tribes (Colorado), Colville,
Muckleshoot, Quinault, Spokane (alle Washington State), Potawatomi, Miami
(beide Oklahoma) oder Ysleta del Sur Pueblo (Texas) )
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Schilder, die vom Staat
nur für stammeseigene, gebührenbefreite Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden
(Washington State, Oklahoma, South Dakota)
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Schilder, die vom Staat
nur für gewählte Parlamentsvertreter des jeweiligen Stammes verliehen werden,
die schwierigsten überhaupt (Penobscot Nation, Passamaquoddy Tribe (beide
Maine) )
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Schilder, die vom
jeweiligen Stamm herausgegeben, aber vom Staat nicht anerkannt werden und daher
nur zusammen mit einem regulären Staatsschild verwendet werden dürfen (
Washitaw (Louisiana), Pakawani Nation (Oklahoma), Missisquoi (Vermont), Oglala
Sioux (South Dakota, 1986-88), sowie alle Alaska)
Natürlich existieren auch
Schilder, die Bundesstaaten als Sonderschilder herausgeben, um das indianische
Erbe zu würdigen und von allen Staatsangehörigen gegen Aufpreis gekauft werden
können. Diese Schilder haben in der "Graphics" Sektion
meiner Website einen Platz gefunden.